Meine Arbeitsweise
Kintsugi/ Kintsukuroi
Die Schönheit des Unvollkommenen schätzen lernen und den eigenen Perfektionsanspruch an sich und andere ablegen.
Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern, als ich nach Hause kam und ich meine Lieblingsvase zerbrochen am Boden vorfand.
Meine Katzen fanden sie wohl genauso schön wie ich und haben sie auf den Boden geworfen. Ich war sehr traurig – denn diese Vase hatte ich aus einem Urlaub mitgebracht und sie stellte Frida Kahlo, meine Lieblingskünstlerin dar.
Nun kamen mir mehrere Möglichkeiten in den Sinn:
• eine neue Vase kaufen
• die Vase wegschmeißen
• die Vase mit durchsichtigem Sekundenkleber kleben, so dass man die Bruchstellen kaum sehen würde.
Ich war mit keiner Variante wirklich zufrieden und entschloss mich, die Scherben aufzubewahren. Trennen konnte ich mich noch nicht.
Einige Zeit später stolperte ich über Kintsugi.
Kintsugi oder Kintsukuroi ist eine japanische Technik, bei der zerbrochene Keramik mit speziellen Klebern vermischt mit echtem Gold geklebt wird. So wird der Blick auf die Bruchlinien gelenkt und etwas Unperfektes darf eine ganz eigene Form der Schönheit entfalten.
Anstatt Fehler zu verbergen, werden sie sichtbar gemacht und geschätzt. Denn Fehler ermöglichen Wachstum und Entwicklung.
Dieser Ansatz faszinierte mich und ich begann einzutauchen.